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Gravel Unterwegs

Familientreffen

Meine Eltern hatte ich zuletzt Anfang März, also vor all dem Corona-Kram, getroffen — nachdem die Situation inzwischen ja übersichtlicher wurde, reifte die Idee: Eltern treffen — meine Schwester hatte sich auch angekündigt.

„Früher“ (meint die letzten Male, seit ich kein Auto mehr habe) lief das so, dass ich mit dem Zug nach Ansbach fuhr und von dort aus mit dem Faltrad die verbleibenden 26km zum Elternhaus. Naja, und irgendwie mache ich um sämtliche öffentlichen Verkehrsmittel seit der Lockdown-Sache auch einen Bogen … also kam die naheliegende Idee auf: lass den Zug halt weg. Sind ja nur 100km … einfach. 🙈

Aber ist ja durchaus spannend mal herauszufinden, wie der Körper darauf reagiert. Und einmal 100km habe ich ja bereits probiert. Okay, danach war ich auch ziemlich platt.

Aber Erfahrungen muss man machen, also auf geht’s. Kurzfristig hatte ich die Abfahrt von Freitag 16:00 Uhr auf Samstag morgens 5:30 verlegt. Das Rad war zwar schon gepackt, aber es hat das Schütten angefangen, just als ich losfahren wollte und für Samstag Vormittag war gutes Wetter gemeldet. Also früh raus …

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… ich bin ja so gar nicht der Morgenmensch. Aber ich muss doch einräumen, dass das Morgenradeln einfach genial ist. Man ist alleine (von zwei, drei Hundehaltern abgesehen), die Luft ist super frisch, etliche Singvögel, Enten, Gänse, Hasen, Kaninchen, Rehe direkt am Wegesrand. Einfach toll 🙂

Die Route ist übrigens einfach erklärt – man kann auch schon fast sagen, dass ich quasi doch „als Zug“ gereist bin. Erstmal der Bahnlinie entlang bis Ochsenfurt, dann den Gaubahn-Radweg bis Bieberehren (gut, wo früher die Trasse lief, ist jetzt Asphalt) … gut im Taubertal gab’s nicht wirklich eine Bahn (die Taubertalbahn lief wo anders — anyways, ist einfach sau schön dort). Nach Rothenburg geht’s erstmal weiter auf der alten Trasse nach Dombühl. Ja gut, und dann … nicht mehr … wobei Dombühl nach Feuchtwangen auch Gleise liegen (müsste ich fast mal gucken, ob man da auch entlang folgen könnte)

Zu dem Formsignal aus Bild 2 von meinem Papa noch der Hinweis (als altem Eisenbahner fiel ihm das natürlich gleich auf): das ist falsch rum zusammen gebaut. Der Flügel oben muss nach rechts, nicht nach links. Wäre auch doof so, weil so hinge der ja in die Strecke …

Am Nachmittag des nächsten Tages ging es dann einfach wieder zurück. Gleiche Strecke, nur umgekehrt

Sämtliche Radwege (entlang der Tauber, Gaubahn und erst recht am Main) im unmittelbaren Vergleich Samstag morgen vs. Sonntag nachmittag zu erleben ist einfach frappierend … ein Unterschied wie Tag und Nacht. Am Sonntag habe ich nicht so viel von der Natur mitbekommen — einfach weil es ein regelrechter Hindernislauf um andere Nutzer:innen der Infrastruktur war.

Alles in allem eine tolle Erfahrung. Nächstes mal wieder so. Und auf jeden Fall wieder am morgen fahren, wenn es irgendwie geht 🙂

3 Antworten auf „Familientreffen“

Am Morgen radeln wäre ja kein Problem für mich, aber die Streckenlänge … von 100 Kilometer bin ich real und metaphorisch meilenweit entfernt. 😁🙈
Respekt!

Hehe, ja. Wenn du mir das heute vor einem Jahr erzählt hättest, hätte ich dich auch für bekloppt gehalten. Da war das Stadtradeln ja eben so vorbei — und da hatte ich mich gefreut, dass ich in dem dreiwöchigen Zeitraum sage und schreibe 70km geschafft habe. Naja, als Zündfunke hat’s trotzdem gereicht 🙂

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